Eugen Keidel

deutscher Kommunalpolitiker; SPD; Oberbürgermeister von Freiburg 1962-1982

* 4. September 1909 Mannheim

† 30. Dezember 1991 Freiburg

Herkunft

Eugen Keidel entstammte einer liberalen badischen Familie. Sein Vater, Dr. h. c. Georg Keidel, der während der Nazizeit zweimal verhaftet wurde, war Diplomlandwirt und Präsident der Landwirtschaftlichen Genossenschaftsorganisation (gest. 1957). Der Großvater väterlicherseits war Güterdirektor, der Großvater mütterlicherseits Bürgermeister und Weingutsbesitzer. Viele Vorfahren waren Bürgermeister und Landstände.

Ausbildung

Nach dem Abitur am Humboldt-Gymnasium in Karlsruhe studierte K. Rechts- und Staatswissenschaften sowie Volkswirtschaft in Freiburg, München, Berlin und Heidelberg, legte die juristischen Staatsexamen ab und promovierte zum Dr. jur.

Wirken

1938-46 arbeitete K., unterbrochen durch seinen Kriegsdienst 1944-45, in leitender Position bei der Maschinenfabrik Buckau R. Wolf AG in Magdeburg. Ab 1947 gehörte er der Stadtverwaltung Karlsruhe an, ab 1955 als Stadtdirektor.

Im Okt. 1962 wurde K., Mitglied der SPD, zum neuen Stadtoberhaupt der früheren CDU-Hochburg Freiburg i. Br. gewählt. Das war insofern eine Sensation, als es im 1. Wahlgang ein Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen K. und CDU-Bürgermeister Dr. Graf, Freiburg, gegeben hatte. Im zweiten Wahlgang, an dem sich fast 72 % der Freiburger Wahlberechtigten beteiligten, erhielt K. 65 % der abgegebenen Stimmen, Dr. Graf nur 35 %. Schuld an der Niederlage von Dr. Graf sah man in erster ...